Emissionen und Umweltkosten

Die Erzeugung von elektrischer Energie mit konventionellen Kraftwerken ist mit CO₂-Emissionen verbunden. Die Höhe der Emissionen hängt dabei von der eingesetzten Stromerzeugungstechnologie ab. Kohlekraftwerke weisen beispielsweise wesentliche höhere Emissionen auf, um eine bestimmte Menge elektrischer Energie zu erzeugen, als Gaskraftwerke.

Die Höhe der Emissionen einer Stromerzeugungstechnologie wird durch sogenannte Emissionsfaktoren beschrieben. Diese geben an, mit was für einer Menge an CO₂-Emissionen die Herstellung einer bestimmten Menge an elektrischer Energie verbunden ist. Je geringer der Emissionsfaktor, desto klimafreundlicher ist also die Erzeugung der elektrischen Energie.

Die folgenden Emissionsfaktoren beziehen sich auf die Energiemenge von einer Kilowattstunde (kWh). Zur Veranschaulichung dieser Energiemenge: Eine Kilowattstunde ist genau die Menge an elektrischer Energie, die man benötigt, um einen Heizlüfter mit einer Leistung von 1000 W (=1 Kilowatt)  genau eine Stunde zu betreiben.

Emissionsfaktoren verschiedener Kraftwerkstechnologien
Braunkohlekraftwerk:                                  1.050 g/kWh(elektrisch)
Gaskraftwerk:                                               640 g/kWh(elektrisch)
Strommix (Jahr 2015):                                  528 g/kWh(elektrisch)

Beispiel:
Bei der Produktion von einer Kilowattstunde (kWh) Strom entsteht in einem Braunkohlekraftwerk mit mittlerem Wirkungsgrad rund 1 kg CO₂  Bei einem Gaskraftwerk, ebenfalls mit mittlerem Wirkungsgrad), wären es 640g.

Emissionsfaktoren von Ökostrom

Die Bestimmung des Emissionsfaktors von Ökostrom ist schwierig. Wie gezeigt, führt ein Wechsel zu einem Ökostromvertrag nicht zwangsläufig zu einem Rückgang von CO₂-Emissionen. Daher sollte auch nicht generell angenommen werden, der Emissionsfaktor von Ökostrom sei  Null.  Es erscheint stattdessen sinnvoll, den Emissionsfaktor in einen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Investitionsverhalten des EVU zu stellen, über den man den Ökostrom bezieht. In einer gemeinschaftlichen Veröffentlichung des Öko Institutes, des Institutes für Entsorgung und Umwelttechnik und des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt und Energie wird anahnd einer Beispielrechnung für den Emissionsfaktors eines Ökostromproduktes, das mit dem Zertifikat  „OK-Power“ ausgezeichnet wurde, ein Emissionsfaktor von rund 345 g/kWh angegeben. 

Umweltkosten
CO₂-Emissionen führen zu einer Veränderung des Klimas. Diese Klimaveränderung betrifft nicht nur den Ort, wo das Treibhausgas an die Atmosphäre abgegeben wird, sondern den gesamten Globus. Verbunden mit der Klimaänderung entstehen Kosten vielfältiger Art. Beispielsweise dadurch, dass Wirbelstürme an bestimmten Orten zunehmen und Niederschläge in anderen Teilen der Erde stark zurückgehen.  Entsprechend einer Veröffentlichung des Umweltbundesministeriums betragen die mittleren, langfristigen Umweltkosten von CO₂-Emissionen rund 260 Euro pro Tonne CO₂. Dies sind natürlich nur Mittelwerte, die eine grobe Annäherung an die Realität darstellen.

Ein kleines Rechenbeispiel:
Ein elektrischer Heizlüfter mit einer Leistung von 2.000 Watt (=2 Kilowatt) wird eine Stunde lang am Stromnetz betrieben.

Dazu wird die folgende Menge an elektrischer Energie benötigt:
2 Kilowatt *1 Stunde =2 Kilowattstunden.

Durch den einstündigen Betrieb des Heizlüfter entstehen somit die folgenden CO₂-Emissionen:
2 Kilowattstunden * 0,528 Kilogramm pro Kilowattstunde = 1,056 Kilogramm.
Die CO₂ -Emissionen beeinflussen das Klima und verursachen dadurch Umweltkosten in folgender Höhe:
1,056 Kilogramm *0,26 € pro Kilogramm =0,27 €
Es entstehen also Umweltkosten in Höhe von 0,27 €.
Diese Kosten entstehen, ohne dass der Verursacher (Benutzer des Heizlüfters) dafür bezahlen muss.