Aktuelles

Verleihung des Heimatpreises 2024

Freitag, 17. Januar 2025

Als das Land NRW das Heimat-Förderprogramm ab 2023 fortgesetzt hat, beschloss der Rat der Stadt Geilenkirchen im Mai 2023, weiterhin jährlich einen Heimatpreis zu verleihen. Die Förderung von 5.000 € wurde im Mai 2024 durch das Land bewilligt. Anschließend erfolgte die Ausschreibung des Preises. Bis zum Bewerbungsschluss gab es insgesamt sieben Bewerbungen bzw. Vorschläge für Vereine, Gruppen und Einzelpersonen aus Geilenkirchen. Ende August befasste sich die Jury, bestehend aus Mitgliedern aller Ratsfraktionen und der Bürgermeisterin, mit den Bewerbungen und entschied sich anhand der Bewertungskriterien für die diesjährigen Preisträger. Der Rat stimmte diesen Vorschlägen in seiner Novembersitzung zu.

Die Besonderheit: Die Jurymitglieder bewerteten die eingegangenen Vorschläge unabhängig voneinander und gaben ihre Stimmen ab. Daraus resultierte ein absoluter Gleichstand, sodass der Heimatpreis 2024 an drei 1. Plätze verliehen wurde. Die Platzierten erhielten jeweils Urkunden, die individuellen Plaketten des Landes NRW sowie ein Preisgeld von 1.666,67 €.

 

Platz 1: Interessengemeinschaft Fliegerhorstsiedlung

Die Interessengemeinschaft Fliegerhorstsiedlung wurde für ihr vorbildliches Engagement ausgezeichnet, das Integration und nachbarschaftlichen Zusammenhalt in einer außergewöhnlichen Weise fördert.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 setzt sich die Gemeinschaft aktiv und in vorbildlicher Weise für das nachbarschaftliche Zusammenleben in der Siedlung ein, insbesondere im Bereich der Integration geflüchteter Menschen.

In der Siedlung leben rund 640 Bewohnerinnen und Bewohner, darunter über 200 geflüchtete Menschen, die in städtischen Wohneinheiten untergebracht sind. Kein anderer Stadtteil verzeichnet ein derart hohes Verhältnis an geflüchteten Menschen, die hier durch die engagierte Arbeit der Interessengemeinschaft in das soziale Leben eingebunden werden.

Die Interessengemeinschaft hat seit ihrer Gründung zahlreiche gemeinschaftsstärkende Projekte umgesetzt. Dazu zählen unter anderem: Integrative Bürgerfeste (2015, 2016), die Gründung eines Siedlungskomitees, die Einweihung eines kreativ gestalteten Spielplatzes, Siedlungsflohmärkte sowie ein Spielgerätehaus. Zusätzlich wird in Kooperation mit dem Jugendzentrum „Zille“ wöchentlich ein Kinder-Spielangebot organisiert. Ein regelmäßiger Frauentreff sorgt für Austausch und Gemeinschaft, etwa beim gemeinsamen Weihnachtsbaumschmücken oder Plätzchenbacken.

Diese Aktivitäten haben entscheidend dazu beigetragen, die Integration geflüchteter Menschen zu fördern und ein starkes Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Fliegerhorstsiedlung zu schaffen. Bürgermeisterin Ritzerfeld: Ich danke allen Beteiligten für ihre vorbildliche Arbeit, die heute zurecht mit dem Heimatpreis der Stadt Geilenkirchen ausgezeichnet wird, und hoffentlich dazu beiträgt, dieses Engagement beizubehalten.“


Platz 1: Karnevalsfreunde der Süggerather Spätlese 1971 e. V.

Die Karnevalsfreunde der Süggerather Spätlese 1971 e. V. werden für ihr kreatives und nachhaltiges Engagement ausgezeichnet. Ihr Verein verbindet generationsübergreifende Brauchtumspflege mit moderner Verantwortung für Umwelt und Gemeinschaft, indem sie nicht nur den Karneval feiern, sondern das ganze Jahr über mit ehrenamtlichem Einsatz beeindruckende Projekte umsetzen.

Der Verein, der 1971 gegründet wurde, ist von einer kleinen Gemeinschaft zu einer stattlichen Organisation gewachsen. Heute zählt der Verein 225 Mitglieder, darunter 78 Kinder und Jugendliche, die in der Jugendabteilung aktiv gefördert werden. Der Erfolg beruht auf dem außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder, das sich über das gesamte Jahr erstreckt – weit über die närrische 5. Jahreszeit hinaus.

Die Mitglieder gestalten jedes Jahr mit viel Kreativität und Liebe zum Detail die Karnevalswagen, Bühnenbilder und Kostüme der Tanzgarden. Ein besonderes Augenmerk legen die Verantwortlichen dabei auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung: Beispielsweise werden Kostüme so lange wie möglich, überarbeitet und weiterverwendet, während bei Veranstaltungen auf Einweggeschirr und unnötigen Abfall verzichtet wird.

In der Jugendabteilung werden aktuell 78 Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen und mittlerweile auch verschiedener Nationalitäten betreut. Hier wird Gemeinschaft gelebt, gegenseitige Unterstützung gefördert und ein harmonisches Miteinander geschaffen.

Die jährliche Karnevalssession mit Saal- und Straßenveranstaltungen ist der Höhepunkt der Vereinsaktivitäten und begeistert die Jecken. Weitere Höhepunkte sind die Besuche in den Kindergärten und in den Wohngruppen und Pflegeeinrichtungen, die den Menschen immer eine willkommene Abwechslung in ihrem Alltag bieten und so auch das Brauchtum Karneval lebendig halten.

Bürgermeisterin Ritzerfeld lobte das vorbildliche karnevalistische Engagement und gratulierte den Vertreterinnen und Vertretern des Vereins herzlich.


Platz 1: Regenbogenzentrum Geilenkirchen

Das Regenbogenzentrum Geilenkirchen wird für seine Rolle als einzigartige Anlaufstelle für die queere Community im Kreis Heinsberg geehrt. Es schafft einen geschützten Raum für Austausch und Unterstützung, fördert Sichtbarkeit und Aufklärung in einer ländlichen Region und trägt maßgeblich dazu bei, queeren Menschen eine Heimat zu geben.

Das 2019 gegründete Regenbogenzentrum hat sich als unverzichtbare Anlaufstelle für die queere Community im Kreis Heinsberg etabliert und ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Mit Angeboten wie dem beliebten Freitagstreff für Jugendliche und junge Erwachsene, einem Ü-18-Treff, einem Stammtisch für Eltern und Bezugspersonen von trans-Kindern* sowie vielseitigen Workshops – von Selbstbehauptungskursen bis zu Graffiti-Workshops – bietet das Zentrum nicht nur eine Vielfalt an Möglichkeiten, sondern auch einen geschützten Raum für Austausch und Unterstützung.

Das Regenbogenzentrum Geilenkirchen ist nach wie vor die einzige Anlaufstelle für queere Jugendliche im Kreis Heinsberg. Die nächsten Angebote befinden sich erst in den weiter entfernten Großstädten wie Aachen, Mönchengladbach, Düsseldorf und Köln. Es füllt eine wichtige Lücke, indem es queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ländlichen Regionen ermöglicht, sich angenommen und unterstützt zu fühlen, ohne in die Anonymität einer Großstadt flüchten zu müssen. Das Zentrum fördert somit Sichtbarkeit und Aufklärung rund um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, stärkt die Jugendlichen und macht deutlich: Geilenkirchen ist auch für queere Menschen eine Heimat.

Das Team des Regenbogenzentrums setzt sich aus einem hauptamtlichen Mitarbeiter und einer Gruppe engagierter Ehrenamtlicher zusammen, die mit viel Herzblut und Professionalität arbeiten. Ihre Arbeit wird nicht nur vor Ort geschätzt, sondern hat auch bundesweite Anerkennung gefunden, etwa durch den Besuch des Queerbeauftragten der Bundesregierung und des Parlamentarischen Staatssekretärs im Familienministerium.

„Damit gehört der Regenbogentreff Geilenkirchen zurecht zu den diesjährigen Preisträgern des Heimatpreises.“, so Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld.


Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld bedankte sich bei allen weiteren Bewerbern, die in diesem Jahr nicht zu den Preisträgern gehören konnten, für die Teilnahme am Auswahlverfahren sowie allen Personen, die Vorschläge eingereicht hatten. Auch Erster Beigeordneter Herbert Brunen, die Leiterin des städtischen Schulverwaltungs-, Sport- und Kulturamtes Anja Wallbaum, ihre Kolleginnen sowie Vertreter der Politik beglückwünschten die Preisträger und bedankten sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit.

 


Zurück