Broschüre in Leichter Sprache 2024
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© Stadt Geilenkirchen
Dienstag, 17. Dezember 2024
Mit großer Freude gab Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld Anfang Dezember bekannt, dass die Broschüre in Leichter Sprache neu aufgelegt wurde.
„Die Broschüre gibt es schon seit einiger Zeit, jedoch wurde die letzte Auflage lange nicht überarbeitet. Leichte Sprache ist ein Thema, das mich und die Verwaltung sehr beschäftigt und das wir unbedingt weiter fördern wollen“, so die Bürgermeisterin. Besonders an dieser Broschüre ist, dass bei der Erstellung der Neuauflage zahlreiche Menschen aus der Zielgruppe aktiv mitgewirkt haben.
Unter der fachkundigen Leitung des Germanisten und Journalisten Helmut Wichlatz sowie seiner Teampartnerin, Frau Sonntag von der Lebenshilfe, übernahm eine Prüfgruppe bestehend aus fünf Klienten der Lebenshilfe die Übersetzung und Gestaltung der Broschüre. Der gesamte Prozess war somit inklusiv: Die Klienten waren aktiv in die Gestaltung der Inhalte eingebunden und reflektierten regelmäßig die Regeln der Leichten Sprache. Jeden Freitag von 10 bis 12 Uhr traf sich die Gruppe, um gemeinsam an den Übersetzungen zu arbeiten.
Ein wichtiger Aspekt der Neuauflage war außerdem die moderne und ansprechende Gestaltung der Broschüre. „Menschen mit Handicap haben ebenso ein Recht auf eine ansprechende und abwechslungsreiche Gestaltung, wie wir alle“, betonte Herr Wichlatz. Die Integration von QR-Codes und digitalen Elementen wie der Darstellung von Uhrzeiten zeigt, wie die Broschüre den heutigen Anforderungen gerecht wird.
Das Projekt nahm im September 2023 seinen Anfang, als erste Gespräche zwischen der Stadt Geilenkirchen und der Lebenshilfe geführt wurden. Dank der engen Zusammenarbeit und des kontinuierlichen Austauschs zwischen Herrn Wichlatz und Frau Kamphausen, der Referentin der Bürgermeisterin, konnte die Broschüre bis Herbst 2024 fertiggestellt werden. Besondere Anerkennung verdient das Team rund um Herrn Wichlatz und seine Kollegin, Frau Sonntag, die mit ihrer fachlichen Expertise und praktischen Erfahrung entscheidend zum Erfolg des Projektes beigetragen haben. Sie koordinierten nicht nur die Übersetzung und Prüfung der Inhalte, sondern integrierten auch die aktive Mitgestaltung der Zielgruppe in den gesamten Prozess.
Die Zielgruppe ist weiter gefasst, als man zunächst vermuten könnte. Sie umfasst nicht nur Menschen mit Einschränkungen, sondern auch Personen, die mit sprachlichen Hürden zu kämpfen haben – dazu gehören sowohl Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche als auch Menschen mit einer anderen Muttersprache. Ebenso richtet sich die Broschüre an Kinder und Jugendliche, die einen Einstieg in die Angebote der Stadt finden möchten, sowie an Menschen, deren kognitive Leistungsfähigkeit nachlässt.
Bürgermeisterin Ritzerfeld bedankte sich herzlich bei den großzügigen Sponsoren: der Kreissparkasse Heinsberg, dem Lions Club Übach-Palenberg/Geilenkirchen sowie den stellvertretenden Bürgermeistern Frau Hennen und Herrn Kochs, deren finanzielle Unterstützung das Projekt erst möglich machte. Ein weiterer Dank galt Heinz Pütz, dem städtischen Behindertenbeauftragten, der das Projekt anstieß und die Kontakte zu den Sponsoren herstellte.
Herr Wichlatz betonte, dass Leichte Sprache keineswegs mit kindgerechter Sprache gleichzusetzen ist. Sie ermöglicht eine klare und verständliche Kommunikation auf einem vereinfachten Niveau, ohne dabei wesentliche Informationen zu verlieren. „Jeder Mensch hat das Recht auf verständliche Information – unabhängig von seinen individuellen Voraussetzungen“, so Wichlatz. Besonders innovativ an diesem Projekt sei die enge Zusammenarbeit mit der Zielgruppe. Das Team wurde aktiv in den Übersetzungs- und Gestaltungsprozess eingebunden, was die Inklusion auf eine neue Ebene hebt. „Die Stadt Geilenkirchen übernimmt damit eine klare Vorbildfunktion und zeigt, wie Inklusion und aktive Teilhabe in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden können“, so der Projektleiter.
Heinz Pütz, der städtische Behindertenbeauftragte, ergänzte: „Wir in Geilenkirchen sind gerne Vorreiter und freuen uns, mit dieser bisher einmaligen Broschüre einen bedeutenden Beitrag zur Inklusion zu leisten.“
Wolfgang Phlippen, Filialleiter der Kreissparkasse in Geilenkirchen, sagte: „Dieses Projekt ist von großer Bedeutung für Menschen mit Handicap – es wird von ihnen für sie selbst entwickelt. Die Kreissparkasse Heinsberg unterstützt das selbstverständlich gerne und hat schnell ihr ‚Go‘ gegeben.“
„Der Lions Club unterstützt seit jeher soziale Projekte. Hier wurde ausgezeichnete Arbeit für Menschen geleistet, die nicht mit den gleichen privilegierten Voraussetzungen starten wie andere“, erklärte Sascha Alder, Präsident des Lions Club Übach-Palenberg/Geilenkirchen.
„Es ist unsere gesellschaftliche Verpflichtung, den Menschen zu helfen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen“, betonte Christina Hennen, 1. stellvertretende Bürgermeisterin, die als Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche täglich mit Menschen mit verschiedensten Einschränkungen arbeitet.
Dirk Kochs, 2. stellvertretender Bürgermeister: „Das ist eine tolle Broschüre – nicht nur für Menschen mit Einschränkungen – und markiert den Abschluss eines weiteren erfolgreichen Projekts in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe“
Zum Abschluss betonte Bürgermeisterin Ritzerfeld: „Dieses Projekt ist ein herausragendes Beispiel für Inklusion und Zusammenarbeit und ein bedeutender Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft.“ Die Broschüre wird zudem dem Bundesverband Leichte Sprache vorgestellt.
Auf dem Bild v. l. n. r. Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld, der Präsident des Lions Club Übach-Palenberg/Geilenkirchen Sascha Alder, die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Christina Hennen, Helmut Wichlatz, der städtische Behindertenbeauftragte Heinz Pütz, ein Mitglied der Prüfgruppe, der 2. stellvertretende Bürgermeister Dirk Kochs, der Filialleiter der Kreissparkasse in Geilenkirchen Wolfgang Phlippen.
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