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Eröffnung der Turnhalle Gillrath

Montag, 17. Februar 2025

„Was lange währt, wird endlich gut.“. Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeisterin Ritzerfeld am Montag, dem 10. Februar 2025 die Gäste zur Eröffnung der Turnhalle in Gillrath.

Vom ersten Beschluss zur Umsetzung

Bereits am 24.02.2010 hatte der Rat der Stadt Geilenkirchen den Neubau einer Turnhalle in Gillrath beschlossen. Doch die damalige Haushaltskrise zwang die Stadt 2011, dieses Vorhaben zunächst auf Eis zu legen. Erst im Jahr 2017 wurde aufgrund eines gemeinsamen Antrags der Fraktionen „Geilenkirchen bewegen!“, FDP, Bürgerliste und „Für GK!“ der Beschluss gefasst, die Planung wieder aufzunehmen.

Die Grundlage der darauffolgenden Planungen war ein Entwurf des Architekturbüros, das bereits 2009 mit der ersten Konzeptentwicklung beauftragt wurde. Auf Basis dieses Entwurfs wurde 2018 der Bauantrag eingereicht. Zu diesem Zeitpunkt gingen alle Beteiligten noch davon aus, dass der Bau im hinteren Bereich des Schulgeländes möglich sei.

Da der Baustart dringend gewünscht wurde, wurden im Januar 2019 zunächst die Bäume auf der Wiese, die das geplante Baufeld für die Turnhalle darstellte, gefällt. Im Februar folgte das notwendige Bodengutachten. Das Ergebnis dieses Gutachtens zeigte jedoch ein unerwartetes Problem: Der Baugrund im hinteren Bereich des Grundstücks war nicht tragfähig genug. Dies hätte nicht nur zu deutlich höheren Gründungskosten geführt, sondern auch das Risiko von Setzungsunterschieden mit sich gebracht. Daher war es notwendig, den Standort der Turnhalle neu zu überdenken.

Gleichzeitig stellten die Verwaltung fest, dass die ursprünglich geplante Turnhalle nicht nur baulich problematisch war, sondern auch den steigenden Raumbedarf der Schule nicht mehr decken konnte. Der Bau einer Turnhalle in Gillrath war zu diesem Zeitpunkt bereits dringend erforderlich – der Platzbedarf für den Sportunterricht und die Ganztagsbetreuung war deutlich spürbar. Die Idee eines Anbaus wurde geboren.

Im Frühjahr 2019 suchte die Verwaltung nach alternativen Standorten und der Architekt wurde beauftragt, einen Klassenraum in die Planung zu integrieren. Die Entscheidung für den vorderen Grundstücksbereich als Standort für die Turnhalle überzeugte und wurde weiterverfolgt. Neben dem Brand- und Immissionsschutz war auch die Barrierefreiheit ein wichtiges Thema. So wurde auf Initiative des städtischen Behindertenbeauftragten, Heinz Pütz, u. a. eine Rampe eingeplant, die Turnhalle und Pausenhof verbindet. Eine Herausforderung war die Entwässerung der Fläche, die schließlich jedoch durch eine Rigole gelöst werden konnte, um Überschwemmungen zu vermeiden. Die Baugenehmigung für die Turnhalle folgte im Mai 2020 erteilt.

Bereits 2019 begann die Neugestaltung des Pausenhofs und des Spielplatzes. Parallel dazu führten unterschiedliche Vorstellungen in der Planung auch zu weiteren Schwierigkeiten mit dem ursprünglich beauftragten Architekturbüro, so dass hier ein anderes Büro die weitere Planung übernehmen musste.

Der gesamte Prozess war ein ständiges Auf und Ab – sowohl in der Planung als auch in der Finanzierung. Immer wieder standen Stadt und Planer vor neuen Herausforderungen: Wie lassen sich die Kosten im Rahmen halten? Wie kann den Bau vorangebracht werden? Wie geht man mit den unklaren Kostensteigerungen durch die Corona-Krise und den Ukraine-Krieg um? All die Unsicherheiten führten zu wiederholten Verzögerungen, sodass kontinuierlich mit neuen Zeitplänen und Budgets gearbeitet werden musste.

Erst mit der Beauftragung eines Generalunternehmers für die Turnhalle liefen die Planungen und Arbeiten strukturierter und zielgerichteter, sodass sichtbare Fortschritte erzielt wurden. Dies war nicht zuletzt auf die Fachexpertise und das Engagement des mit der Planung beauftragten Ing.-Büros Rackow aus Aachen, der bauausführenden Bauunternehmung Paul Mertgen GmbH & CO. KG aus Straßenhaus und den Landschaftsplanungsbüros Harald Schollmeyer aus Geilenkirchen sowie Schöke Landschaftsarchitekten Partnerschaftsgesellschaft mbH aus Aachen zurückzuführen.

Pünktlich zum Schuljahresbeginn im August 2024 konnte dann schon der zusätzliche Klassenraum in Betrieb genommen werden. Während andere Bauabschnitte noch liefen, war dieser Raum schon ein großer Gewinn für den Schulalltag und entlastete die knapp bemessenen Kapazitäten des Schulgebäudes. Im November 2024 konnten sich dann die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Soziales, Sport und Kultur ein erstes Bild vom Projektstand machen. Schulleiterin Frau Färber führte durch den neuen Teil der GGS Gillrath. Im Anschluss daran wurde die Sitzung im neu gebauten Klassenraum fortgesetzt. Eigentlich sollte kurz darauf auch die Turnhalle eröffnet werden, doch ein Wasserschaden sorgte für erneute Verzögerungen. Glücklicherweise wurden die Kosten durch Versicherungsleistungen gedeckt.

Eröffnung der Turnhalle im Februar 2025 – modern und energieeffizient

Der Weg war holprig, doch die neue Turnhalle ist fertiggestellt. Bürgermeisterin Ritzerfeld: „Ich sage es ganz offen: Es war ein langer, teils steiniger Weg“. Doch trotz aller Verzögerungen und Schwierigkeiten seien die Standards stetig verbessert worden, sodass man heute über eine moderne und energieeffiziente Turnhalle mit Klassenraum verfüge, so die Bürgermeisterin weiter.

Die Turnhalle umfasst 410 m² und der Klassenraum-Anbau 80 m² – zusammen mit dem angrenzenden Pausenhof und Spielplatz bieten sie den Schülerinnen und Schülern einen modernen Raum für Sport und Lernen. Die gesamten Kosten des Projekts belaufen sich auf 5,8 Millionen Euro. Aus dem Kommunalinvestitionsprogramm, Kapitel 2 wurden für die Errichtung der Turnhalle insgesamt rund 1,3 Mio. Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Für die hergestellten Spielflächen erhielt die Stadt aus der Förderung für den OGS-Ausbau einen Betrag in Höhe von rd. 250.000 €. Doch nicht nur die Turnhalle wurde errichtet, auch das Schulgebäude selbst wurde umfangreich renoviert: Das Schuldach wurde erneuert und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, zwei Klassenräume saniert, das Lehrerzimmer sowie das Sekretariat modernisiert und eine neue Technikzentrale im Schulgebäude eingerichtet.

Die Turnhalle bietet nicht nur moderne Sportmöglichkeiten, sondern auch eine barrierefreie Gestaltung, um allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Mit zwei Sammelumkleiden, einem Lehrerumkleideraum, einem Behinderten-WC und einem separaten Hausmeisterraum ist sie perfekt auf die Bedürfnisse einer modernen Schule ausgerichtet. Besonders stolz sei man auf die energieeffiziente Bauweise: Die Turnhalle wird mit einer Photovoltaikanlage betrieben, die den Großteil des Strombedarfs selbst deckt.

Die Turnhalle ist ein modernes, energieeffizientes und barrierefreies Gebäude, das den Schülerinnen und Schülern der GGS Gillrath ein Zuhause für sportliche Aktivitäten bietet. Bürgermeisterin Ritzerfeld dankte allen Beteiligten – den Planern, den Bauunternehmen, den Fachplanern und insbesondere der Schulleitung und dem gesamten Team der GGS Gillrath – ganz herzlich für ihre Geduld, ihr Durchhaltevermögen und den Einsatz das Projekt „Turnhalle GGS Gillrath“ erfolgreich zu beenden.


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