Das Elektroauto
Geschichte
Die Erfindung eines durch elektrische Energie betriebenen Automobils ist nicht neu. Wesentliche Meilensteine, die den Bau von Elektroautos ermöglichten, waren die Erfindung des Elektromotors und die Erfindung der wieder aufladbaren Batterie (Akkumulator) im 19. Jahrhundert. Das erste bekannte deutsche Elektroauto wurde beispielsweise bereits 1888 von der Maschinenfabrik Flocken in Koblenz entwickelt. Es glich optisch allerdings noch eher einer Kutsche. In den USA war bis 1912 der Anteil an Elektroautos sogar höher als der mit Verbrennungsmotor ausgestatten Automobilien. Wegen der vergleichsweise geringen Reichweite von elektrisch betriebenen Fahrzeugen sowie des günstigen Ölpreises wurden die Elektromobile aber in den Folgejahren nahezu vollständig von Autos mit Verbrennungsmotoren vom Markt verdrängt.
Seit den 1990er Jahren nimmt der Anteil der Elektroautos im Straßenverkehr jedoch wieder zu. Dies liegt vor allem an den erheblichen Fortschritten bei der Entwicklung von Akkumulatoren (wieder aufladbaren Batterien). Durch den Einsatz von modernen Hochleistungs-Akkumulatoren können seriell hergestellte Elektroautos aktuell eine Reichweite von bis zu 500km erreichen. Bei Testfahrzeugen aus dem Forschungsbereich werden sogar noch deutlich höhere Weiten erlangt.
Nach den aktuellen Plänen der Bundesregierung sollen im Jahr 2020 bereits eine Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Um das zu ermöglichen, müssen die Verkaufszahlen von Elektroautos aber noch deutlich zunehmen: Aktuell sind in Deutschland ca. 25.000 elektrische Fahrzeuge gemeldet. Um die Verkaufszahlen von Elektroautos deutlich zu steigern, wurde u.a. das Elektromobilitätsgesetz erlassen. Durch dieses Gesetz können Elektroautos im Straßenverkehr besondere Vorteile eingeräumt werden, beispielsweise beim Parken.
Technologie
Der wesentliche Unterschied zwischen Elektroautos und herkömmlichen Fahrzeugen ist die Art des Motors: Elektroautos sind mit einem oder mehreren Elektromotoren ausgestattet, herkömmliche Autos dagegen mit Verbrennungsmotoren. Das Grundprinzip ist aber in beiden Fällen das Gleiche: Ein Motor erzeugt eine Kraft, die auf die Räder des Autos übertragen wird, so dass das Fahrzeug bewegt werden kann.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotor wird ein Elektromotor nicht mit Benzin oder Diesel sondern mit elektrischer Energie versorgt. Diese elektrische Energie wird einem Hochleistungs-Akkumulator, also einer aufladbaren Batterie entnommen.
Es gibt auch Autos, die statt mit einer solchen Batterie mit einer Brennstoffzelle ausgestattet sind. Eine solche Brennstoffzelle dient dazu, aus chemischen Reaktionen unmittelbar elektrische Energie zu gewinnen. Im Fall einer wasserstoffbetriebenen Brennstoffzelle muss man beispielsweise Wasserstoff tanken. Dieser wird innerhalb der Brennstoffzelle gezielt mit Sauerstoff zur Reaktion gebracht. Dabei entstehen Strom und Wärme und als Abgas Wasserdampf. Elektroautos, die mit Brennstoffzellen ausgestattet sind, sind aber (noch) sehr selten.
Sogenannte Plug-In-Hybride (PH) sind dagegen häufiger anzutreffen. Derartige Fahrzeuge enthalten sowohl Elektro- als auch Verbrennungsmotoren. Die verbrennungsmportoren dienen dabei zur Erzeugung elektrischer Energie. Somit kann ein PH sowohl mit Strom "aus der Steckdose" als auch mit herkömmlichen Treibstoffen gefahren werden.