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Besuch der Landesbehindertenbeauftragen Middendorf

Dienstag, 17. Dezember 2024

Am 11. Dezember 2024 besuchte die Landesbehindertenbeauftragte, Frau Middendorf, zusammen mit ihrem Referenten, Herrn Wirth, das Jugend- und Sozialamt der Stadt Geilenkirchen. Der Besuch wurde vom städtischen Behindertenbeauftragten, Heinz Pütz, initiiert und hatte zum Ziel, die bisherigen Fortschritte Geilenkirchens in den Bereichen Barrierefreiheit und Inklusion zu präsentieren, sich kennenzulernen und Kontakte für zukünftige Projekte zu knüpfen.

Seit dem 01.10.2017 ist Claudia Middendorf Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen. Sie steht Menschen mit Behinderungen, Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite. Ihr Ziel ist es, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft zu verbessern und die Rechte von Patientinnen und Patienten zu stärken.

Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Beratung der Landesregierung zu Gesetzes- und Verordnungsvorhaben, die die Belange von Menschen mit Behinderung betreffen. Sollte ein Gesetzesvorhaben negative Auswirkungen für Menschen mit Behinderung haben, macht sie darauf aufmerksam und setzt sich für entsprechende Änderungen im Sinne der Betroffenen ein. Für diese Aufgabe pflegt die Landesbeauftragte einen intensiven Austausch mit kommunalen Behindertenbeauftragten, den Beauftragten von Bund und Ländern, Beiräten sowie zahlreichen Verbänden und Einrichtungen.

Alle Bürgerinnen und Bürger können sich mit ihren Fragen und Anliegen direkt an an die Landesbehinderten- und Patientenbeauftragte wenden. Je nach Fragestellung und Sachstand wird geprüft, inwieweit andere Behörden oder Institutionen eingebunden werden müssen. Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben wird sie von ihrem 10-köpfigen Team unterstützt.

„Es ist eine besondere Ehre, die Landesbehindertenbeauftragte persönlich in Geilenkirchen begrüßen zu dürfen“, betonte Bürgermeisterin Ritzerfeld. Geilenkirchen sei in den letzten Jahren immer wieder als Vorreiter in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion wahrgenommen worden. Besonders stolz sei man auf den barrierefreien Umbau des Jugend- und Sozialamtes an der Nikolaus-Becker-Straße. Das Gebäude wurde mit zahlreichen Maßnahmen ausgestattet, die den Zugang für Menschen mit verschiedenen Einschränkungen ermöglichen – von taktilen Klingelanlagen über einen sprechenden Aufzug bis hin zu barrierefreien Toiletten und einem Leitsystem für sehbehinderte Menschen. Diese umfassenden Umbauten wurden kürzlich vom Landesverband VdK mit einer Auszeichnung honoriert, die Geilenkirchen als Vorbild für Barrierefreiheit würdigt.

Ein weiteres besonderes Projekt, das im Fokus des Besuchs stand, war die kürzlich überarbeitete Broschüre in Leichter Sprache. Diese Broschüre wurde in einem inklusiven Prozess entwickelt, bei dem Menschen der Zielgruppe aktiv eingebunden waren. Ziel war es, Informationsmaterial zu schaffen, das sowohl inhaltlich verständlich als auch visuell ansprechend und zugänglich ist. Bürgermeisterin Ritzerfeld: „Es ist wichtig, Menschen mit Handicap nicht nur durch Leichte Sprache zu erreichen, sondern auch durch eine Gestaltung, die ihrem Anspruch auf Vielfalt und ästhetische Ansprüche gerecht wird.“ Dieses Ziel wurde erfolgreich umgesetzt und die Broschüre ist ein leuchtendes Beispiel dafür, Barrieren zu überwinden und Inklusion aktiv zu fördern.

Neben diesen Projekten wurden auch weitere Initiativen vorgestellt, die Geilenkirchen auf dem Weg zu einer barrierefreien Stadt vorantreibt. Eine davon ist das Projekt „Bänke gegen Ausgrenzung“, das von der Lebenshilfe Heinsberg ins Leben gerufen wurde. Bereits 29 Bänke wurden in der Stadt aufgestellt. Diese Bänke sind nicht nur praktische Sitzgelegenheiten, sondern auch ein symbolisches Zeichen für mehr Teilhabe und gegen Ausgrenzung.

Heinz Pütz gab einen Ausblick auf zukünftige Projekte und Herausforderungen, die die Stadt noch erwarten, und betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern ist, um Barrieren abzubauen und die Teilhabe für alle zu fördern. „Geilenkirchen möchte auch in Zukunft eine Vorreiterrolle im Bereich Barrierefreiheit und Inklusion spielen“, erklärte der städtische Behindertenbeauftragte. Bürgermeisterin Ritzerfeld ergänzte, dass der Austausch und das Netzwerken unverzichtbare Bestandteile seien, um innovative Lösungen zu finden und die Stadtgesellschaft als Ganzes zu stärken.

Alle Informationen zur Landesbehindertenbeauftragten finden Sie unter: https://www.lbbp.nrw.de/claudia-middendorf. 

Mit dabei waren außerdem der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers, die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Christina Hennen, der Amtsleiter des Jugend- und Sozialamtes Hermann-Josef Lehnen sowie sein Stellvertreter Michael Goebbels.


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